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„Die Kooperation von Forschung, Wissenschaft und Industrie baut auf Kommunikation untereinander.“ Um die Kommunikation zu befördern, wird ein vielschichtiges Netzwerk auf unterschiedlichen Ebenen etabliert, bezogen auf die interne und übergeordnete Erschließungsstruktur, auf eine Durchmischung und Verknüpfung unterschiedlicher Nutzungsbausteine und durch die Verbindung von Grünräumen und die Berücksichtigung von Blickachsen. 

Städtebauliches Konzept

Zur besseren Verknüpfung des Areals mit den südlich gelegenen Forschungs- und universitären Einrichtungen wird ein Leitsystem als Orientierungshilfe und ein Radwegesystem, das sich als blaues Band von der Universität bis zum Pfaff-Areal zieht, vorgeschlagen. Innerhalb des Quartiers soll mit einer klaren Haupterschließungsachse und einem dichten Wegenetz ein Quartier der kurzen Wege entstehen. Aufgrund der Kontamination des Areals gehen die Verfasser davon aus, dass der gesamte Boden ausgetauscht werden muss und das Areal bis auf die Gebäude im Eingangsbereich und das ehemalige Turbinenhaus mit Schornstein beräumt wird. Die Bestandsgebäude werden auf Plätzen freigestellt und bilden das Zentrum des neuen Quartiers. Es werden insgesamt 5 Baufelder vorgeschlagen, die über einen Zeitraum von etwa 20 Jahren entwickelt werden. Dabei wird mit der Entwicklung im südwestlichen Bereich begonnen, die Gebäude im östlichen Bereich werden für Zwischennutzungen freigegeben, so können sich zeitgleich Wissenschaft und Forschung, Industrie und Gründer im Areal ansiedeln und Synergien entstehen. Es entsteht eine dichte Bebauungsstruktur, die durch geschwungene Straßen und Wege und grüne Plätze strukturiert wird. Für die Errichtung der Gebäudecluster wird eine Modulbauweise vorgeschlagen, die eine Vernetzung der Funktionen und gleichzeitig Wachstumspotenzial bietet. Als Reminiszenz an die ehemalige Bebauung wird die Bauhöhe auf maximal 4 Geschosse beschränkt, Materialwahl und Farbgebung werden eingeschränkt. Ergänzend zur nutzungsdurchmischten Modulbebauung werden an der Hangkante zur Herzog-von-Weimar-Straße zwei unterschiedliche Wohntypologien angeboten.

Nutzungen 

Es wird ein Nutzungsmix von 60 % universitären Nutzungen und Forschungseinrichtungen, 20 % Wohnen, 10 % Büroflächen und 10 % medizinische Versorgung vorgeschlagen, ergänzt durch Kleingewerbe, Dienstleistungen sowie Sport- und Freizeitbereiche. Nachfrageorientiert können die Cluster durch die vorgeschlagene Modulbauweise unterschiedlich belegt werden, monostrukturierte Cluster sollen jedoch vermieden werden.

Freiräume/Vernetzung 

Die Bebauungsstruktur wird entlang der Hangkante und im Westen von einem großzügigen Grünraum umgeben, der in Form von grünen Plätzen in das Gebiet geführt wird. Das Grün wird in die einzelnen Cluster einbezogen, in Form von Grünzonen innerhalb der Gebäude, auf Terrassen und in Innenhöfen.

Verkehr/Erschließung

Die Haupterschließung führt von der Pfaffstraße mit einem, das neue Quartier strukturierenden Schwung zum Hauteingang an der Königstraße. Die Haupterschließung ist für den motorisierten Verkehr freigegeben, die Nebenstraßen sind nur beschränkt befahrbar. Alle Straßen erhalten Fahrradwege, die Radwegerschließung zieht sich als blaues Band von Süden bis in das Pfaff-Areal.

Phasenweise Umsetzung 

Die Entwicklung des Areals wird in 4 Phasen vorgeschlagen. Die Entwicklung startet im Westen des Areals, wo mit dem Abriss und der Transformation der Bestandsgebäude (Bildung, Gründerzentrum) begonnen wird. Sukzessive wird das Areal entwickelt. Nach einem Zeitraum von 20 Jahren kann die Entwicklung ggf. östlich der Königstraße fortgesetzt werden.