Recovering Patterns

Die bisher eher auf ein einziges Produkt ausgerichtete Funktion des Areals soll durch eine gemischte Nutzung ersetzt werden, beispielsweise für Forschungseinrichtungen, als Erweiterung von Klinikum und Universität. Charakter und Identität der Fabrik werden gewahrt, moderne Strukturen werden hinzugefügt. Sie definieren die neue Technopole und machen sie im Sinne von Identitätsbildung sichtbar, das Gebiet präsentiert sich als „eigenständiges Areal“. 

Städtebauliches Konzept

Das lineare Muster der alten Industriehallen wird wiederentdeckt und aufgenommen, überlagert von einer bandartigen aufgeständerten Architektur mit flexiblem Raumprogramm, die sich an den Oberlichtern des Bestandes orientiert. Die Breite der Gebäude wird aus dem nördlich angrenzenden Gebiet an der Herzog-von Weimar- Straße abgeleitet. Einige Hallen werden in ihrer Tragstruktur erhalten und überdecken die neuen Gebäude, der Rest muss der Neubaumaßnahme weichen. Das gesamte Gebiet wird mit einem Obergeschoss einheitlich bebaut, an den Rändern ist eine viergeschossige Bebauung vorgesehen. Darunter entsteht eine durchgehend nutzbare Fläche. Erschließungsbauwerke und wiederholte Gebäudeteile sollen kostensparend aus vorfabrizierten Elementen errichtet werden. Die Wohntürme am Rande definieren klar die Grenze des Gebiets.

Nutzungen 

Die Ränder des Gebietes werden, vor allem in den Obergeschossen, zu Wohnzwecken genutzt. Im Norden wird so zur Wohnnutzung übergeleitet. Entlang der verlängerten Albert-Schweizer-Straße werden öffentliche Nutzungen (Gastronomie, Einzelhandel) angesiedelt. Der übrige Teil soll vorwiegend Wissenschaft, Forschung und Technologie vorbehalten sein. Nahe dem Klinikum sind medizinische Einrichtungen geplant. Auch der Uni-Park erweitert sich im Gebiet. Die Erdgeschosse werden weitgehend als großer öffentlicher Raum genutzt, geprägt von einem „Wald aus Stützen“, mit vereinzelten gläsernen Boxen mit öffentlichen Nutzungen und der Erschließung. Die schmalen Gebäude bieten von beiden Seiten gut zu belichtende Räume.

Freiräume/Vernetzung 

Im Norden werden Felsabbruchkante und Gehölz als ungestörtes Habitat erhalten und bilden eine grüne Kante, Grünflächen im Osten bleiben ebenfalls bestehen und bilden einen Kontrast zu der überwiegend versiegelten Flächen im Innern. Sieben kreisrunde Aussparungen unterschiedlicher Größe in der rigiden Struktur werden als öffentliche, zum Teil überdeckte Plätze in der Bebauung geplant und über ein Netz tangentialer Rad- und Fußwege erschlossen.

Verkehr/Erschließung

Die Haupterschließung in Ost-West-Richtung erfolgt über die verlängerte Albert- Schweizer-Straße. Die Erschließung vom alten Haupteingang bleibt mitsamt den Gebäuden erhalten. Parallel dazu entsteht ein weiterer „Stich“ von der Königstraße als weiterer Hauptzugang, der die anderen Erschließungen entlasten soll. Die bestehende Anbindung an den ÖPNV wird aufgrund der zentralen Lage als gut eingeschätzt

Phasenweise Umsetzung 

Die Umsetzung wird in vier Phasen aufgeteilt. Zunächst erfolgen der Abriss und das Recycling nicht erhaltenswerter Hallen und Gebäude, Im Westen wird die biologische Sanierung durchgeführt, im weniger belasteten Osten beginnt die erste Bauphase (Erweiterung des Westpfalz-Klinikums durch Wohnungen und Labore). Darauf folgt die Überbauung der alten Hallenstruktur für Forschung und kommerzielle Zwecke. Nach Durchführung der Dekontamination, welche letztlich den Zeitrahmen vorgibt, folgt schließlich die Komplettierung der Maßnahme im Westen. Die gezielte Verwendung vorgefertigter Bauteile soll nicht nur Kosten sparen, sondern auch die Bauzeit verkürzen.