Pattern For Progress

Die Schnelllebigkeit unserer Zeit hat auch die Stadtplanung verändert. Heute geht es nicht mehr darum ein fertiges Bild zu entwerfen, sondern einen Entwicklungsprozess aufzuzeigen. Mit der Öffnung des Areals und verschiedenen Events soll eine erste Nutzergruppe, die so genannten „Trendsetter“ für das Gebiet gewonnen werden. Ziel des Projekts ist es, unterschiedliche Nutzergruppen anzuziehen und mit einem einfachen Regelwerk Eigeninitiative zu fördern. 

Städtebauliches Konzept

In einem ersten Schritt werden 5 Bereiche definiert, um einerseits eine klare Struktur zu schaffen und andererseits ein Maximum an Offenheit für die Entwicklung zu ermöglichen. Bereich 1 umfasst die Erschließungsachsen von Königstraße und Pfaffstraße einschließlich der erhaltenswerten Gebäude. Potenziale sind hier der kompakte öffentliche Raum und die gute Erreichbarkeit. Bereich 2 umfasst die Baustrukturen nördlich und südlich der Albert-Schweitzer-Straße. Hier wird eine temporäre Nutzung des industriellen Erbes mit einer großen Nutzungsvielfalt angeregt. Bereich 3 stellt die kleinteiligere Bebauungsstruktur im Nordwesten des Areals dar. Potenziale sind hier die Möglichkeit kleinmaßstäblicher Entwicklungen, die Intensivierung des grünen Randes und die gute Anbindung (Langsamverkehre) an das angrenzende Stadtquartier. Bereich 4 umfasst den westlichen Bereich, hier können parallel Entwicklungen unterschiedlichen Maßstabs mit Schwerpunkt Wohnen und Arbeiten erfolgen. Bereich 5 bildet der Südosten des Areals im Übergang zur Stadt. Hier wird eine Intensivierung des öffentlichen Grüns vorgeschlagen, gleichzeitig können hier gemeinschaftliche großmaßstäbliche Entwicklungen mit einer hohen baulichen Dichte stattfinden. In einem nächsten Schritt wird dann für die einzelnen Bereiche eine minimale und maximale Grundstücksausnutzung festgelegt.

Nutzungen 

Es wird eine Reihe von möglichen Programmen mit ihren zeitlichen Nutzungsschwerpunkten (tagsüber oder nachts) dargestellt. Bezogen auf die definierten Bereiche wird dann eine Bewertung in 4 Kategorien vorgenommen: eine Etablierung der jeweiligen Nutzung wird gefördert, ist zulässig, ist verhandelbar oder ist unzulässig. Mit diesem Katalog wird eine schrittweise Transformation angestrebt, beispielsweise sollen die Werkstätten zunächst von den Pionieren in Besitz genommen werden, im nächsten Schritt werden die Dächer der Werkstattgebäude demontiert, es entstehen Räume für Events und Ausstellungen, die Klinker der Fassaden werden für die Pflasterung von Platzflächen wieder verwendet und die freigestellte Stahlstruktur kann offen oder neu überdacht genutzt werden. Werden Bereiche komplett durch Neubau- ten ersetzt, werden aufgrund der erforderlichen Dekontamination des Erdreichs Kellergeschosse für PKW-Stellplätze und als Regenwasserrückhaltebecken errichtet.

Freiräume/Vernetzung 

Zur Hangkante im Norden und zur Königstraße entstehen intensiv begrünte Freiräume. Im Zuge der Transformation des Areals entstehen innerhalb der Bebauungsstruktur Grün- und Platzräume, die über die Zeit neuen Nutzungen weichen oder auch bestehen bleiben.

Verkehr/Erschließung

Die Haupterschließung des Areals für motorisierten Verkehr erfolgt über einen neu angelegten Kreisverkehr an der Kreuzung König-/Pfaffstraße. Nahe der Hauptzufahrt werden zentrale Tiefgaragen angeordnet. Die ehemalige Zufahrt an der Königstraße wird als weitere Erschließung beibehalten. Zusätzlich wird ein Rad- und Fußwegenetz angelegt, der Tunnel unter der Gleistrasse im Westen wird aktiviert.

Phasenweise Umsetzung 

Es wird eine phasenweise Entwicklung angestrebt, die im Rahmen der aufgestellten Regeln immer wieder überprüft und ggf. angepasst werden kann.