Einhausungen

Der Charakter und die lineare Struktur „das Gehirn der Stadt an diesem Ort“ eines alten Industrieareals soll bei der Errichtung des neuen technologischen Zentrums gewahrt bleiben. Dies geschieht, indem alte Fassaden transformiert und Grundlage der Zonierung des Geländes werden – es entstehen die so genannten Einhausungen. 

Städtebauliches Konzept

Den Kern der Struktur bilden die erhaltenswerten und renovierten Gebäude an der Straße hinter dem Haupttor. Zu den Rändern des Gebietes nimmt der Grad der Erhaltung ab, das heißt, die Ränder werden nach Abriss mit Neubauten besetzt. Die Fassaden des transformierten Bestandes werden umgestaltet, indem sie zu Arkaden im Keller- und Erdgeschoss umgebaut werden. Auch die Neubauten, auf dem Gelände wie implantierte Inseln verteilt, öffnen sich entsprechend nach außen – werden permeabel. Die Gebäude haben durchschnittlich 4–5 Geschosse. Über den Einhausungen als Sockel und gemeinsames Gestaltungsmerkmal entsteht eine Plattform, auf der kleinteilige, einzeln erschlossene Baukörper angeordnet werden.

Nutzungen 

Das Gelände soll überwiegend für Forschung, Lehre und Kultur (BGF: 160.000 m2) genutzt werden. Für (studentisches) Wohnen werden 60.000 m2 veranschlagt. Die Mischung aus Studieren, kleinen Läden, Cafés und studentischem Wohnen soll die Entstehung einer urbanen Atmosphäre fördern. Das Gebäude Nr. 14 wird umgestaltet und für Vorlesungen und Vorträge genutzt, das Haus Nr.19 an der neuen Plaza wird gastronomisch genutzt. Auch das Gebäude 49 an der Königstraße wird außen umgestaltet und repräsentiert die Universität an diesem Ort. Im Norden, erreichbar über die Herzog-von-Weimar-Straße, sind 6 fünfgeschossige Townhouses für zwei bis drei Parteien geplant.

Freiräume/Vernetzung 

Südlich des umgenutzten Hauses 19 entsteht eine neue Plaza für das Areal. Ein weiterer Platz ist im Osten am Ende der Albert-Schweitzer-Straße geplant. Wäldchen und Hang im Norden werden mit Treppen erschlossen und für die Bevölkerung zugänglich gemacht. Dieser Park ist die einzige größere Grünfläche im Gebiet, die anderen Bereiche werden versiegelt. Die Unterführung an der Bahn wird für Fußgänger und Radfahrer reaktiviert und endet an einem L-förmigen Platz.

Verkehr/Erschließung

Das Konzept bedient sich der vorhandenen Erschließungen. Auf dem Gelände wird nach dem Prinzip „Shared Space“ verfahren. Der ruhende Verkehr wird in einer zweigeschossigen Tiefgarage unter den südlichen Neubauten untergebracht. Diese ist von der Königstraße aus zu erreichen und verhindert, dass zu viel Verkehr im Inneren des Gebiets entsteht. Auf dem Vorplatz an der Königstraße wird eine Bushaltestelle vorgesehen.

Phasenweise Umsetzung 

Das Projekt soll in einem Zeitraum von 6–8 Jahren umgesetzt werden, begonnen wird mit der Sanierung des Bestandes, es folgt die Errichtung der Einhausungen. Danach entstehen die umgebenden Neubauten, den Abschluss bilden drei Gebäude im Osten des Areals. Die grundlegende Struktur ist vollständig, die Erweiterung auf den Dachflächen kann sukzessive erfolgen.