Continuum: Stableble Framework & Continuous Change

Das orthogonale Raster des Industrieareals und seine interne Organisation werden als effizient und funktionierend anerkannt und sollen als Grundlage bei der Entwicklung des Geländes dienen. Sie erlaubt die flexible Erweiterung von Bauten und Nutzungen, soll vielfältige „Bespielbarkeit“ gewährleisten. Entlang zweier geplanter „Höfe“ als Haupterschließung können sich die neuen Nutzer baulich präsentieren. „Stabile Rahmenbedingungen für stetigen Wandel“. 

Städtebauliches Konzept

Das Gelände wird, in Anlehnung an die vorhandene Baustruktur, in Baufelder aufgeteilt. Beginnend an der Königstraße, werden Zwischennutzungen in den alten Hallen immer mehr durch Neubauten ersetzt. Die Gebäude sollen als Holzbauten aus nachwachsendem Rohstoff konstruiert werden. Die drei Hauptzugänge zum Gelände werden mit 7- bis 12-geschossigen markanten Bauten von herausragender architektonischer Qualität als „einladende Geste“ gekennzeichnet, ein weiteres führt das Projekt jenseits der Bahn weiter. Die übrige Bebauung ist dreigeschossig. Die neuen Nutzungen/Baufelder präsentieren sich mit ihren Schmalseiten zu den zwei Achsen und bestimmen den Straßenraum. Alte Fassaden sollen, wo möglich, in die Neubauten integriert werden.

Nutzungen 

Da zunächst nur die Gebäudestruktur in Form von (Um)Baufeldern vorgegeben wird, können keine konkreten Nutzungen zugewiesen werden. Entstehen soll ein „fließender Übergang“ von Forschung und Gewerbe am Bahndamm, Forschung und Bildung im mittleren Bereich und Leben und Arbeiten am östlichen Rand des Areals. Im Kesselhaus wird eine E-Bike-Station eingerichtet. Soweit möglich, sollen Gebäudefragmente und Fassaden in den Neubau integriert werden. Die abschließende Entscheidung über Inhalte und Adaption liegt beim Nutzer des Grundstücks. Repräsentative Nutzungen liegen an den Schmalseiten der Grundstücke, das Innere kann mit weniger attraktiven Programmen gefüllt werden.

Freiräume/Vernetzung 

Der Bereich an der Hangkante wird zur zusammenhängenden Grün- und Parkfläche, mit einem „Raum für Ungeplantes“ und einem Abenteuerspielplatz im Bereich der Kohlengrube. Am Hauptzugang werden die Gebäude 48/49 zugunsten eines Neubaus und eines Pocket-Parks an der Bahnstation abgerissen. Den Rest des Areals bestimmen kleinteilige Höfe und lineare, ost-west-gerichtete Freiflächen. Zusätzliche Grünflächen sollen auf den Dächern der Gebäude als „grüne Oasen“ vorgesehen werden, als Ausgleich für die weitgehende Versiegelung des Geländes. An der Königstraße werden Vorgartenzonen mit Versickerungsmöglichkeit geplant.

Verkehr/Erschließung

Die Königstraße soll „zum Anker der gesamten Entwicklung“ werden, als Teil einer geplanten Magistrale Universität-Uni-Park-Innenstadt. Auf dem Areal wird parallel zur alten Haupterschließung eine zweite Achse (Hof) vorgesehen. Daneben entsteht, als Vernetzung der Höfe untereinander, ein System von gemäß der Nutzung adaptierten und gestalteten Gassen. Das Parken erfolgt im Straßenraum und gegebenenfalls in Tiefgaragen als Ersatz für das Verfüllen von Baugruben. Die Unterführung an der Bahn wird umgestaltet, um Platz für eine E-Bike-Trasse zu schaffen. Der Tunnel wird wieder geöffnet.

Phasenweise Umsetzung 

Die Umsetzung der Maßnahme soll, im Sinne des kontinuierlichen Wandels, nachfrage- und bedarfsgerecht erfolgen, somit sind Angaben zur Dauer und zu Bauphasen nicht möglich. Ein Großteil der Gebäude soll zunächst zwischengenutzt werden, der Neubau beginnt im dargestellten Szenario am östlichen und südlichen Gebietsrand und setzt sich nach Nordwesten in eher großformatigen Strukturen fort. Impulsgeber sollen die zwei Hauptachsen sein.