Central Wood

Das Konzept soll verhindern, dass das Pfaff-Areal ein weiterer hochspezialisierter Cluster wird. Der Standort wird in einen größeren Maßstab integriert, indem der die Stadt umgebende Wald in einem grünen Korridor in die dichte Innenstadt fortgeführt wird. Das soll lang anhaltende Attraktivität sichern. Erhaltene Gebäudeteile und Umfassungsmauern bleiben als Spuren der Vergangenheit in der Landschaft erhalten. 

Städtebauliches Konzept

Es soll keine weitere „Pfaff-Insel“ entstehen, das Quartier soll mit der Umgebung verflochten werden. Das Projekt verfolgt das Prinzip der Urbanisierung der Ränder, nicht zuletzt um Defizite in der Umgebung zu beheben. Ein Kreativ-Cluster reicht allerdings nicht aus, um ausreichend Nachfrage zu erzeugen, er erregt aber die Aufmerksamkeit. Deswegen soll der Weg der so genannten „partizipatorischen Urbanisation“ verfolgt werden: Investoren erhalten ein Grundstück umsonst, sobald sie zwei andere dekontaminieren und in Park oder Wald umwandeln.

Nutzungen 

Neben den Gebäuden 48 und 49 (Universität), dem Kesselhaus (Gastronomie), dem Heizhaus (Ausstellung für zeitgenössische Kunst) und dem Gebäude 14 (Business-Inkubator) wird auch die ehemalige Kantine als vielfältig nutzbare (Konzert-) Halle erhalten. Zwei Gebäude mit großen Innenhöfen werden von der Universität genutzt, auch jenseits der Bahn entsteht ein „Satellit“ mit universitärer Nutzung. Am östlichen Rand ist ein Lernzentrum vorgesehen, ansonsten wird vorwiegend (kollektives) Wohnen mit Büronutzung im Erdgeschoss geplant. Südlich der Königstraße gibt es Geschäfte, Technologiezentrum, Büros und ebenfalls Wohnen. Die neuen Nutzungen sollen die Verankerung des Areals in der Umgebung stärken.

Freiräume/Vernetzung

Grundsätzlich soll weniger gebaut werden, damit umfangreiche Grün- und Waldflächen entstehen. Große öffentliche Räume sollen das Zusammenleben fördern und gleichzeitig die Aneignung dieser Räume. Der Bestand wird freigestellt, als Pionier-Besiedelung und als Abdruck der Vergangenheit. Das Gebiet wird von der „Pionier-Straße“ in zwei Teile geteilt: westlich der Wald und östlich der Park. Zwischen beiden Arealen findet durch den kontinuierlichen Austausch von Boden die push-down/pop-up-Dekontamination statt, dieser Prozess von Graben und Aufschütten lässt eine „wogende“ Landschaft entstehen. Relikte alter Gebäude werden Bestandteil der Landschaft, Bauschutt wird zur Geländemodellierung verwendet. Ein Belvedere an der Herzog-von-Weimar-Straße im Bereich der Kohlengrube ermöglicht den Blick über das Gelände. Eine Terrassierung soll vorhandene Niveauunterschiede überwinden.

 Verkehr/Erschließung

Gebietsinterne Straßen werden auf das Mindestmaß reduziert, die Werkszufahrt
wird zur Achse des Gebietes. Einige neue Stichstraßen erschließen die Ränder des Areals, auf den Grün- und Freiflächen dominiert die „weiche“ Mobilität. Parken findet in Parksilos statt. Eine ergänzende Bebauung südlich der Königstraße schafft einen neuen Straßenraum und Plätze.

Phasenweise Umsetzung 

Die Umsetzung beginnt mit der Schaffung einer fußläufigen Nord-Süd-Verbindung, an der für zukünftige Nutzungen vorbereitete Gebäude den Weg markieren und für Attraktivität sorgen. Daneben sorgen Festivals dafür, dass das Areal wiederentdeckt und zur „Destination“ in der Stadt wird – die Bastion wird der Stadt zurückgegeben. „Dank der Nutzung der vorhandenen Infrastruktur, der Stärkung des Déjà-là und der Trennung von Abriss und Neubau folgt der Rhythmus der Umwandlung der Intensität der Nachfrage. Aus technischer Sicht gibt es keine Prioritäten. Das gesamte Projekt ist durchführbar in kurzer Zeit, in 10 oder 20 Jahren.“