Between Walls

Um der gegenwärtigen Krise begegnen zu können, schlagen die Verfasser eine strategische Allianz zwischen Unternehmen und Forschungseinrichtungen vor, die auf dem Areal durch die geschaffene räumliche Situation ermöglicht werden soll. Jede Firma soll dabei aber ihre eigene Identität behalten. Als Gerüst für die Kombination wird ein wachsendes System aus Wänden und zwischen den Wänden eingespannten Würfeln vorgeschlagen. Dadurch entstehen unterschiedliche Nutzungsebenen, die eine Interaktion ermöglichen sollen. Ein weiterer Leitgedanke des Entwurfes sind die Verbindungen über die Bahn hinweg, die Verbindung der Grünräume und die Verbindungen innerhalb des Areals. 

Städtebauliches Konzept

Aus der linearen Ausrichtung der Bestandsgebäude, die fast vollständig abgerissen werden (bis auf die Gebäude Nr.48 und 49), generiert sich die Idee der linearen Wände, die das Areal von der Bahntrasse in nordöstliche Richtung durchziehen. Zwischen den 5 m breiten Wänden werden auf Erdgeschossniveau überdachte Bereiche für Co-Working („naves“) vorgesehen, die an so genannte Identity Towers – Hochpunkte der Wände, zwischen denen ab einer Höhe von 12 m verschieden hohe Würfel eingespannt sind – angelagert sind. Durch unterschiedliche Kombination der Co-Working-Bereiche (grundlegende Forschung, technologische Entwicklung, Vorentwicklung und Entwicklung von Prozessen) mit den Firmen, die in den Identity Towers sitzen, entsteht eine Vielzahl von Interaktionsebenen, von denen alle Nutzer profitieren sollen. Die Dächer sind begehbar und bilden so einen erhöhten öffentlichen Freiraum, die „Top Deck“-Ebene. Zur Bahntrasse hin sind die Wände erhöht und bilden einen Schallschutzbereich an den beiden erhaltenen Bestandsgebäuden, der unterschiedliche gemeinschaftliche Nutzungen (Cafés, Sitzungsräume und ein Auditorium) beherbergt. Dieser Schallschutzbereich entwickelt sich an der Trasse entlang und schlägt eine Brücke über die Gleise hinweg. Die Wände sind als begehbare Service-Bereiche ausgebildet, in denen Nassräume, Geschäfte und die Erschließung für die „Top deck“-Ebene auf 12 m Höhe untergebracht sind. Für eine bessere Durchwegung werden die Wände im Erdgeschoss teilweise durchstoßen. Um die Orientierung zu verbessern, können die Wandsegmente mit unterschiedlichen Materialien verkleidet werden.

Nutzungen 

Im Areal wird eine Mischung aus Forschungseinrichtungen und Firmen vorgeschlagen, die voneinander profitieren sollen.

Freiräume/Vernetzung 

Das lineare Raster der Wände bestimmt auch die Gestaltung der Freiflächen. In der Verlängerung der Wandsegmente werden verschiedene Gärten und Sportfelder angelegt.

Verkehr/Erschließung

Das Gebiet wird von der Königstraße erschlossen. Zwischen den am nächsten an der Straße liegenden Wänden werden Stellplätze und Bereiche für den ÖPNV geplant.

Phasenweise Umsetzung 

Die Entwicklung des Areals startet an der Bahntrasse am Schallschutzbereich. Von dort ausgehend kann das Areal sukzessive mit Wänden aufgefüllt werden. Die Verfas- ser schlagen eine schrittweise Entwicklung bis 2040 vor.